9. November 2023

Sophie Taeuber-Arp - Familie prägt

Zwanzig Frauen folgten dem Vortrag von Doktor Heidi Eisenhut im Saal des Kirchenzentrums im Bendlehn. Sie malte ein einprägsames Bild der viel zu früh verstorbenen Künstlerin Sophie Taeuber Arp, indem sie ihr fundiertes Wissen über die Familien Zellweger, Krüsi und ihre vielfältigen Verbindungen im Appenzellerland an den Anfang ihres Vortrags stellte.

Sie berichtete über die wiedergefundene Korrespondenz von Sophie, die tiefe Einblicke in ihr Leben gibt. Sophies verwitwete Mutter führte in Trogen ein offenes Haus für Pensionäre der Kantonsschule und Besucher der Kinderheilanstalt ihres Schwagers. Am "Boulevard du Sud" verkehrten Kurgäste und Künstler. Auch die Mutter war künstlerisch tätig, fotografierte, entwarf die Pläne für ihr Haus in grossem Detail und überwachte die Ausführung.

Auf diesem Nährboden konnte Sophie ihre Talente entwickeln. Sie malte, tanzte, stickte, drechselte und gestaltete mit ihrem Mann das Interieur der Aubette in Strasbourg. In Zürich war sie Lehrerin an der Kunstgewerbeschule. Durch die Heirat mit Hans Arp hatte sie ihr Schweizer Bürgerrecht verloren und im ersten Weltkrieg lebte das Paar in ärmlichsten Verhältnissen in Frankreich. Auf dem Weg zurück in die Heimat kostete ein falsch beheizter Kohleofen ihr das Leben.

Bei Kaffee, Tee und Marroniküchlein klang der Nachmittag aus.

Zur Ausstellung, die 2021 im Kunstmuseum Basel stattfand, gibt es einen virtuellen Rundgang über folgenden Link:
Kunstmuseum Basel. Ich wünsche viel Vergnügen.

Text: Hanni Brogle | Fotos: Heidi Preisig und Magi Belat

Künstlerin und Referentin
Monte Verita
Farbigkeit
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Gefesselte Zuhörerinnen
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