Wache Frauen schöpften nach der Französischen Revolution den Mut, eine Verbesserung der
Stellung der Frau in der Gesellschaft zu fordern. Eine Übersicht über diese Bewegung in
der Schweiz, Deutschland und Österreich ist im ersten Saal des Historischen Museums zu
sehen. Frauen aus dem Bürgertum und der Arbeiterbewegung gingen manchmal zusammen,
manchmal getrennt. Es entstanden Frauenvereine für Bildung und Gesundheit.
Deren 3000 schlossen sich 1900 zum Bund Schweizerischer Frauenvereine zusammen.
Sie gründeten Frauenzeitungen, Heime für alleinstehende Arbeiterinnen, Lehrerinnenvereine,
die 'Freundinnen junger Mädchen' am Bahnhof. Schon vor der Jahrhundertwende gab es den ersten
Frauenkongress und 1928 die erste Saffa (Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit).
Vertiefte Informationen findet man auf Wikipedia.
Der Parterreraum ist dem Leben der Frauen gewidmet. Menstruation, Empfängnis, Geburt,
Sorge für Kinder und Haus, Erziehung und Bildung, dann Ausbildung und Berufswesen sind
dargestellt. Im Gesundheitswesen waren Nonnen und Diakonissen unverzichtbar. Auch im
Bereich der Kirche nahmen Frauen mehr und mehr Einfluss. Aber bis weit ins 20.
Jahrhundert wurden Frauen daran gehindert in Politik, Recht, Wirtschaft und Kunst den
ihnen gebührenden Platz einzunehmen. Frauenzeitungen, Kundgebungen, Streiks und
Frauenfeste zeigten, dass sie nicht mehr gewillt waren, dies einfach hinzunehmen.
Diese eindrückliche Ausstellung erinnert an eine Zeit, die noch gar nicht so lange vorbei ist
(vielleicht noch andauert?).
Bericht: Hanni Brogle